Online-Kurs Anti-Giftköder-Training
Der Kurs läuft über facebook.
Die Theorie wird durch ganz viele Videos verständlich gemacht!
Kosten: 89,- € inkl. 19 % MwSt.
Hallo,
Du bist vermutlich hier, weil Du folgende Szenarien kennst:
Du
gehst Spazieren und Dein Hund ist ständig am Schnüffeln, um irgendwas
Fressbares zu finden! Und wenn er dann wieder mal irgendwas Fressbares
gefunden hat (im besten Fall eine alte Semmel, aber meistens leider
irgendwelche Hinterlassenschaften von anderen Tieren oder die
Ausscheidungen von anderen Menschen! oder als Supergau sogar einen
vergifteten oder mit scharfen oder spitzen Teilen versetzten Köder!),
gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie es weitergehen kann:
a) Der Hund versucht das Gefundene so schnell wie möglich zu sichern und schluckt es ab.
b)
Der Hund versucht mit dem Gefundenen reiß aus zu nehmen und spielt
Fangen mit uns, wobei wir keine Chance haben ihn zu erwischen.
c)
Der Hund kommt erst mal mit uns weiter mit und wenn wir dann nicht mehr
aufpassen, dreht er um und holt sich seine Beute (das machen meine
Hunde am Liebsten).
d)
Der Hund merkt sich die Stelle – meine Hunde können das tagelang!!! -
und meistens hat man es als Mensch am nächsten Tag schon wieder
vergessen und dann kommen sie zum Ziel.
e) Der Hund verteidigt das Gefundene gegenüber seinem Halter durch Knurren oder sogar wegschnappen.
Was allen Möglichkeiten innewohnt ist, dass der Hund denkt, dass es unangenehm wird, wenn er etwas im Maul hat und wir dazu kommen. Sie haben aber leider nicht gelernt, dass es uns darum geht, dass sie nichts mehr vom Boden aufnehmen.
Was allen Möglichkeiten innewohnt ist, dass der Hund denkt, dass es unangenehm wird, wenn er etwas im Maul hat und wir dazu kommen. Sie haben aber leider nicht gelernt, dass es uns darum geht, dass sie nichts mehr vom Boden aufnehmen.
Übrigens
müssen wir uns im Klaren sein, dass dieses Anti-Giftköder-Training wie
auch Anti-Jagd-Training immer wieder geübt werden muss! Es ist sehr viel Fleiß nötig und Ihr werdet Eure „Werkzeug-Kiste“ gut füllen müssen.
Um
Lösungswege zu finden, müssen wir uns überlegen, warum der Hund so
handelt, obwohl er doch wissen müsste, dass er von uns genug zu Fressen
bekommt.
Zuerst macht er es, weil es einfach überlebensnotwendig ist zu Fressen und
ein Hund eben nicht weiß, dass er von uns immer Futter bekommt. Schon
seine Vorfahren haben gefressen, wenn es eben Beute gab. Sie haben erst
mal verschlungen, was runter ging, weil man ja nicht wusste, wann es
wieder was gab und das ist einfach immer noch tief genetisch verwurzelt
in unseren Hunden. Außerdem musste man die gefundene oder erlegte Beute
vor anderen Fressfeinden sichern (das sind in den Augen des Hundes im
Zweifel wir!). Und das ging einfach am besten durch schnelles
Verschlingen. Vielleicht hilft es schon, wenn man dem Hund schon morgens
einen Teil seines Futters anbietet, so dass er beim Gassi gehen einfach
keinen Hunger hat.
Zudem macht es Spaß! Wer von uns wüsste nicht, dass es Spaß macht zu Essen.
Nicht umsonst gibt es so viele übergewichtige Menschen. Wir wissen ja
auch, dass wir unsere normalen Mahlzeiten bekommen und dennoch können
wir nicht widerstehen, wenn wir eine Tafel Schokolade sehen – ich
zumindest leider nicht. Und den Hunden geht es genauso. Bei vielen
Hunden meint man, der ganze Spaziergang bestünde nur aus der Suche nach
Fressbarem. Das Problem ist, dass dieses Verhalten selbstbelohnend und
daher sehr schwer in den Griff zu bekommen ist.
Und man bekommt Aufmerksamkeit!
Und oft ist negative Aufmerksamkeit besser als gar keine
Aufmerksamkeit. Und wir wissen alle: Wenn unser Hund etwas Ekeliges
gefunden hat, hat er unsere ganze Aufmerksamkeit. Dieses Verhalten ist
erlerntes Verhalten. Der Hund hat einfach gelernt, dass wir uns nur noch
um ihn kümmern wenn er irgendwas im Maul hat.
Zumindest
gegen diesen letzten Punkt gäbe es ganz einfache Gegenmaßnahmen. Das
löst nicht wirklich unser „alles Fressen-Problem“, aber es erleichtert
uns unseren Weg. Im Moment ist es bei vielen Gassigängen so, dass man
z.B. im Wald oder auf dem Feldweg ankommt, den Hund ableint und dann
macht jeder sein Ding. Der Hund geht eben Schnüffeln/Jagen und wir
hängen unseren Gedanken nach, Telefonieren, unterhalten uns mit Freunden
und sind eben überall, aber nicht gedanklich beim Hund. Man könnte aber
Spaziergänge ganz anders gestalten. Mein Border Collie Blue war immer
gedanklich ganz bei mir, wenn ich Such-verloren-Spielchen mit
Futterbeutel oder Spieli machte. Charlie freut sich immer, wenn ich
einfach ein paar Dogdancing-Tricks unterwegs abfrage um nur zwei
Beispiele zu nennen. Man kann aber auch einfach ein bisschen
Unterordnungsübungen machen oder eine Fährte legen oder einfache
Dummy-Übungen. Lasst Euch einfach mal ein bisschen was einfallen. Und
Ihr werdet merken, Euer Hund ist plötzlich ganz stark in Gedanken bei
Euch! Er orientiert sich an Euch und achtet mehr auf Euch. Also beim
Spazieren gehen nicht einfach Leine ab und los, sondern besser Leine ab
und unterwegs immer mal wieder eine kleine Übung machen.
Dies hilft übrigens nicht nur beim Anti-Giftköder-Training, sondern auch in vielen Bereichen unseres Lebens mit dem Hund.
Warum helfen viele unserer bisherigen Lösungsansätze nicht?
Hinterherlaufen:
Leider sind wir einfach zu langsam! Für den Hund ist das oft ein
schönes Spiel. Ich hatte mal jemanden in der Hundeschule, der mir
erzählte, sein Hund hat sich bei einem Spaziergang nicht mehr anleinen
lassen, als er merkte, es geht zurück. Er hatte 30 Minuten versucht ihn
zu fangen. Irgendwann hat er sich erschöpft hingesetzt und wollte mich
schon anrufen um zu fragen, was er machen sollte und da kam sein Hund
plötzlich zu ihm und legte sich neben ihn. Für den Hund war das einfach
ein schönes Spiel. Und ebenso wäre das mit Fressbarem. Wir würden ihn
nicht wirklich fangen können.
Abbruchsignal (Pfui/Nein): Das könnte schon funktionieren – aber:
Wer hat so ein Abbruchsignal wirklich auftrainiert, so dass der Hund
wirklich weiß, was es bedeutet?? Und dann nicht vergessen so einen
Befehl muss man auch wieder auf Distanz üben und ihn generalisieren!
Aus:
Auch dieses Signal muss erst mal trainiert werden, weil der Hund sonst
leider gar nicht weiß, was er machen soll. Und dann muss es auch noch
auf Distanz funktionieren! Denkt dran, immer wenn
Ihr beim Einüben eines Befehls eine Variable ändert, müsst Ihr wieder
dran üben, dass der Befehl immer noch funktioniert. Nur als Beispiel,
ich habe mit meinen jungen Hunden das Sitz/Platz/Steh aus der Bewegung
bisher nur in der Halle geübt und jetzt wollte ich es draußen abfragen
und prompt hatten meine Hunde keine Ahnung mehr, was ich von ihnen
wollte.
Maulkorb:
Funktioniert leider nur solange der Maulkorb drauf ist. Nicht
vergessen, das Tragen eines Maulkorbes müsste auch erst mal trainiert
werden. Und der Hund lernt dabei nicht, dass er kein Futter aufnehmen
soll, sondern nur, dass er eben nicht fressen kann, solange der Maulkorb
drauf ist. Und er hilft nur bei großen Brocken, nicht bei breiigen
Substanzen.
Strafen:
Natürlich will der Hund der Strafe entgehen. Aber selbst, wenn wir vom
Timing her richtig wären bei der Strafe (höchstens eine Sekunde Zeit! um
eine Verknüpfung zwischen Tat und Strafe herzustellen.), wäre das
Ergebnis der Strafe dann nur eine Hemmung, d.h. der Hund wird in Zukunft
sich in seinem Verhalten hemmen und die Handlung nicht ausführen. Das
für uns Wichtige dabei ist aber, dass der Hund das Verhalten immer noch zeigen möchte.
Das bedeutet, der Hund sieht die Wurst, wird bestraft, möchte aber
immer noch hin. Also er möchte das Fressen hat aber Angst vor seinem
Herrchen (also vor uns!), weil er ja bestraft wird. Das kann
funktionieren, wenn der Hund direkt neben dem Herrchen ist. Das heißt
aber, die Anwesenheit des Herrchens ist nötig. Die Strafe muss immer
kommen und die Strafe muss so hart sein, dass sie das Verhalten des
Hundes hemmt.
(Ein
gutes Beispiel aus dem menschlichen Bereich wäre eine rote Ampel und
die Polizei - Ist die Polizei da, gehen wir nicht über die rote Ampel,
ist sie nicht da, gehen wir trotzdem.) Viele Hunde versuchen auch, das
Gewünschte einfach schneller zu verschlingen.
Unser
Ansatzpunkt ist deshalb nicht die Strafe, sondern die Entwicklung von
Alternativverhalten. Wer bei mir schon mal einen Anti-Jagd-Kurs besucht
hat, weiß, dass es wichtig ist, dass der Hund nicht nur weiß, was er
nicht machen soll, sondern dass er weiß, was er stattdessen machen soll!
Langfristig wollen
wir dahin kommen, dass der Hund vom Boden gar nichts mehr Fressen
möchte, dass er entweder abrufbar ist oder dass er es anzeigt und mit
seinem Halter kommuniziert (Anzeigeverhalten). Der Hund wird dann
zeigen, dass er hier etwas gefunden hat, was er gerne haben möchte und
wird dann vom Halter dafür belohnt.
Das
ist ein Prozess, der nicht von jetzt auf gleich funktioniert, sondern
über einige Zwischenschritte ein paar Wochen dauert. Aber mit der Zeit
lernt der Hund:
Fressbares meinem Menschen anzuzeigen lohnt sich für mich.
Denkt
dran: Übt nur, wenn Ihr in guter Stimmung seid. Überlegt Euch genau,
was Ihr für Befehle verwenden wollt. Ihr solltet sie Euch gut merken
können, damit Ihr in Stresssituationen ohne zu zögern verbal Eingreifen
könnt. Haltet die Übungseinheiten kurz. Lieber übt Ihr 2-3 Mal am Tag,
aber dafür immer nur wenige Minuten. Überlegt Euch immer erst genau was
Ihr machen wollt und holt dann den Hund zum Üben. Legt Euch immer alles
bereit, was Ihr für die Übung braucht, damit Ihr auch wirklich
handlungsfähig seid. Im Normalfall braucht Ihr Geschirr, Leine (lang
oder kurz), Teller, nicht so gute Guttis, Super-Leckerli, Klicker.
Außerdem
ist sehr wichtig, dass Ihr immer wenn etwas nicht so gut funktioniert
lieber nochmal einen Schritt zurück geht und nochmal auf dem leichteren
Niveau weiterarbeitet. Versucht immer an die fast 100 %-ige Erfolgsquote
zu kommen und geht dann erst weiter! Oft kommt Ihr dadurch schneller
ans Ziel, als wenn sich Eure Fehlerquote massiv erhöht, weil der Hund
einfach nicht verstanden hat, was Ihr wollt!
Ablauf:
- Basis-Übungen
a) Futternapftraining
b) „Aus“ über Tauschgeschäft
c) Abbruchsignal „Nein/Pfui“
d) Das Freigabesignal
e) Anclickern - Marker-Wort aufbauen
f) Alternativverhalten (z.B. ein Sitz) trainieren
g) Orientierungstraining und Beschäftigung - Anzeigen statt Fressen – Der Weg zum Anzeigeverhalten
2.1 Umorientierung bzw. Stoppen – Vorbereitungsübung für Abruf und Anzeigeverhalten
2.2 Abrufen vom Futter
2.3 Anzeigeverhalten
Schritt 1: Aufbau Anzeigeverhalten
Schritt 2: Aufbau automatisches Sitz
Schritt 3: Anzeigeverhalten auf Distanz
Schritt 4: Anzeigeverhalten generalisieren
und Trainingshilfen abbauen - Was sonst noch helfen könnte
a) Maulkorbtraining
b) Belohnungspyramide
c) Ins Maul greifen können
d) Handfütterung
e) Kommando „Weiter“
f) Kommando „Raus da“